Roßkofel
Der Gartnerkofel (2195 m), der Trogkofel (2280 m) und der Roßkofel (2240 m). Wie über den Trogkofel, führt auch über den Roßkofel die Staatsgrenze zwischen Österreich und Italien. Und natürlich hat auch er einen italienischen Namen – nämlich „Monte Cavallo di Pontebba“.
In der italienischen Sprache steht „Cavallo“ ja bekanntlich für „Pferd“ und die Stadt Pontebba kennt jeder, der einmal über den Nassfeldpass hinunter in das Kanaltal gefahren ist. Und warum unsere Freunde im Süden den Berg so nennen, das kann jeder für sich selbst zusammenreimen, wenn er ihn sieht oder erst einmal oben steht.
Eines aber ist klar und „felsenfest verankert“:
Der Roßkofel birgt einige geologische Besonderheiten. Da ist einmal seine „Gipfelhaube“ aus jungen, am Ende des Karbons gebildeten Gesteinen, die auf älteren, aus der Devon-Zeit stammenden Korallenkalken liegen. Diese sind als Ergebnis gebirgsbildender Vorgänge im älteren Karbon, zu einer riesigen, nach Norden überschlagenden Falte verbogen. Wie am benachbarten Trogkofel kam es auch hier zu intensiver Verwitterung, Erosion und Verkarstung. Bis von den Devonkalken nur eine Art Kalkruine übrig blieb.
Der Steig zum Gipfel quert tatsächlich die eine oder andere aus jener Zeit stammende Spalte, Tasche oder kleine Senke, in denen sich bis heute sandige Sedimente des Oberkarbons erhalten haben.
Zwischen dem Rudnigsattel und dem Hauptgipfel liegt auch die „Schneefinkenmulde“ und in unmittelbarer Nähe zum Grenzpunkt p-26 der im Jahr 1983 entdeckte Eingang zur „Klondike-Höhle“. Das größte und längste der derzeit bekannten vier Höhlensysteme im Roßkofel. Die Höhle reicht bis in eine Tiefe von 1453 m, überwindet also ein Gefälle von 677 m. Wasser gibt es hier in Hülle und Fülle – schützenswertes Karstwasser , das primär den Nachbarn im Süden zugute kommt.
Sie können sich im Verlaufe ihrer Roßkofel-Wanderung also durchaus der Tatsache bewusst sein, dass es unter ihren Bergschuhen mächtig rauscht und sie auf einem weit verzweigten Höhlensystem wandeln. Das eindrucksvollste Entwässerungssystem ist übrigens der von Speläologen „Yukon“ getaufte Karstfluss im unteren Bereich der Höhle.