Rund um die Saualpe
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192.9 kmStrecke
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4.5 hDauer
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491 hmTiefster Punkt
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1647 hmHöchster Punkt
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5588 hm
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5581 hm
Rund um die Saualpe
Eine feine Strecke mit hohem Schotteranteil rund um die Saualpe im östlichen Kärnten: Wenig Verkehr, viel Natur, tolle Ausblicke, genussvolle Einkehr und Naturstraßen, die auch mit Straßenreifen befahrbar sind.
Einblicke in die Tour


















Wegbeschreibung
ÜBER DEN SONNENBALKON
Die Tour startet in der kleinen Ortschaft Klein St. Paul in der Slow-Food-Region Mittelkärnten. Von hier geht es Richtung Süden, nach Eberstein, und von dort nach Hochfeistritz, das auf knapp tausend Metern Seehöhe liegt. Schon bald ist man auf der ersten Naturstraße angekommen und etwas oberhalb des Weilers kann man einen ersten Fotostopp einlegen: Vor einem liegt die spätgotische Wehrkirchenanlage von Hochfeistritz, die in der Zeit der Türkeneinfälle errichtet wurde, und dahinter das grüne Land. Vorbei an Wiesen und durch Wälder führt der Weg auf der Norischen Panoramastraße nach Diex (1.159 m), dem sonnigsten Bergdorf Österreichs. An die 2.000 Sonnenstunden werden hier dank nebelfreier Höhenlage gezählt und wo die Sonne fast immer scheint, ist natürlich auch der Ausblick grandios – er reicht bis nach Klagenfurt und zu den Karawanken. Die heute doppeltürmige barocke Pfarrkirche des Heiligen Martin wurde einst ebenfalls als Wehrkirche erbaut. Sie ist von fünf Meter hohen Mauern umgeben, hinter denen die Bevölkerung bei Gefahr Schutz finden konnte.
VIEL SCHOTTER UND AUSSICHT
Je nach Lust und Laune kann man von den Asphaltstraßen abzweigen und so manchen Schotterpfad erkunden, denn viele Waldstraßen und Güterwege auf der Saualpe sind frei befahrbar. Unsere Tour geht aber auf Asphalt weiter nach Untergreutschach und nach einer kräftigen Steigung, die einer kleinen Sonderprüfung ähnelt, fahrt man in Wölfnitz ein. Die Saualm-Panoramastraße sollte man unbedingt mitnehmen. Sie liegt hoch über demLavanttal und bietet einen tollen Blick auf die Koralpe mit den Großen Speikkogel, auf dessen Gipfel man aus der Ferne eineriesige Radaranlage erkennen kann (Goldhaube).
ABSTECHER INS PARADIES
Das sonnengeküsste Lavanttal wird gerne als das „Paradies“ Kärntens bezeichnet: Das Klima ist mild, der Boden fruchtbar und an den Ufern des namensgebenden Flusses Lavant gedeihen Obst und Gemüse besonders gut. Streuobstwiesen mit über einer halben Million Apfelbäumen, sonnige Weinberge und weite Spargelfelder prägen die idyllische Landschaft des langgezogenen Tales, das zur Slow-Food-Destination gekürt wurde. Kulturinteressierte sollten einen Abstecher nach St. Paul machen, denn im Benediktinerstift befindet sich eine der größten privaten Kunstsammlungen Österreichs, weshalb es auch das „Schatzhaus Kärntens“ genannt wird.
KULTUR IM NIRGENDWO
Aber kommen wir zurück auf unsere Tour. Zur Erinnerung: Wir sind von Wölfnitz Richtung Pölling unterwegs. Ein Straßenschild weist den Weg zur Pöllinger Hütte, die für ihren Schweinebraten, der mit Almkräutern gewürzt wird, bekannt ist. Weiter geht es Richtung Aichberg, wo ein Wegweiser zur „Galerie Muh“ führt. Dabei handelt es sich um einen Kuhstall mitsamt Nebenräumen und Hochsilo, der zu einem Ort für zeitgenössische und konzeptionelle Kunst wurde. Zur Mittagszeit wird der Alpengasthof Gießlhütte angesteuert, wo Familie Fößl-Tatschl seit Jahrzehnten hungrige Wanderer – und Biker – mit hausgemachten regionalen Köstlichkeiten verwöhnt. Hier endet wieder einmal der Asphalt und der nächste einspurige, aber gut befestigte, Schotterweg beginnt. Unterwegs kann man zum Ladinger Wirt abzweigen und die herzhafte Almjause von Erika und Franz genießen.
ENDLICH EINE PASSSTRASSE
Über eine kurvenreiche Asphaltstraße geht’s nach Wolfsberg, Geburtsstadt des berühmten Schriftstellers Peter Turrini, hinunter und beim Bischofseck wird dem Wegweiser zur Schulterkogelhütte bis zur Landsstraße B78 gefolgt. Kurz vor Bad St. Leonhard wird der linke Blinker Richtung Klippitztörl gesetzt und der Ritt auf der beliebten Passstraße beginnt. Sie ist ganze 28 Kilometer lang und führt großteils durch bewaldetes Gebiet auf der Nordseite der Saualpe ins Görtschitztal hinüber – wenig Aussicht, aber dafür ganz viel Kurvenspaß! Kurz vor der Passhöhe auf 1.650 Metern Seehöhe kann man zur Hohenwarthütte abbiegen, wo man sich bei einer typischen Kärntner Brettljause stärken kann.
AUF DEN SPUREN DER PILGER
Durch den Löllinger Graben geht’s ins Görtschitztal hinunter. Kurz nach der Ortschaft Lölling – weithin bekannt ist der Landgasthof Neugebauer mit seinem Sushi aus Kärntner Fisch – wird dem Abzweiger nach Kirchbach gefolgt. Den Güterweg entlang geht’s zur Breitofnerhütte oberhalb von Wieting, der Kärntner Reindling ist ein Gedicht. Von der Holzterrasse aus genießt man einen sensationellen Fernblick bis zu den schroffen Felswänden der Karawanken, hinter denen Slowenien liegt. In der Nähe erblickt man die Wallfahrtskirchen Maria Hilf und Waitschach, letztere ist das nächste Etappenziel. Wer sich fragt, warum es in dieser Gegend so viele Wallfahrtskirchen gibt, sollte wissen, dass man sich hier am Hemma- Pilgerweg befindet. Es ist einer der bekanntesten Pilgerwege in Österreich und führt sternförmig in acht Routen nach Gurk zum Grab der Heiligen Hemma, der „Kärntner Landesmutter“. Alle Pilgerrouten sind gut mit dem Motorrad befahrbar, wir nehmen den Sieben-Kirchen-Weg Richtung Hüttenberg in Angriff.
KLEIN, ABER WELTBEKANNT
In der kleinen Bergbaugemeinde wurde der berühmte österreichische Abenteurer und Entdecker Heinrich Harrer geboren. Der Erstbesteiger der Eiger-Nordwand lebte sieben Jahre in Tibet und wurde ein enger Vertrauter des jungen Dalai Lama. Seine Erlebnisse hat er in einem Buch niedergeschrieben, das zum Bestseller und mit Brad Pitt verfilmt wurde. Im Heinrich- Harrer-Museum in Hüttenberg bekommt man einen Einblick in seine Reisen und sein bewegtes Leben. Über 5.000 Sammlungsstücke, die er aus aller Welt mitgebracht hat, sind dort zu finden – darunter ein buddhistischen Gebetsraum, der vom Dalai Lama höchstpersönlich geweiht wurde. Am tibetischen Pilgerpfad, der in eine Felswand gegenüber dem Museum gebaut wurde, kann man Himalaya-Feeling mitten in Kärnten erleben.
DURCH DEN RÄUBERWALD
Wir pilgern weiter und nehmen am Ortsende die Abbiegung Richtung Waitschach, ein einspuriger Güterweg führt in die kleine Ortschaft mit gezählten sechs Einwohnern hinauf. An einer Gabelung geht es rechts nach Zeltschach, wahrscheinlich Geburtsort der Hemma von Gurk, wir nehmen aber jene nach links und landen im berüchtigten Wolschartwald, wo einst der Räuber Krapfenbäck Simale sein Unwesen trieb. Mitten im Wald ist wieder eine Kreuzung, an der man rechts abbiegt und über eine Straße mit schönen Ausblicken nach Althofen gelangt.
GENUSS ZUM SCHLUSS
Der bekannte Kurort ist Heimat des Carl Auer von Welsbach, Erfinder des Glühstrumpfs im Gaslicht. Und hier werken zwei echte Pioniere von Slow-Food- Kärnten: Ingrid und Gottfried Bachler. Ihr beliebtes Restaurant haben sie leider geschlossen, aber man kann bei ihnen Kochkurse und Weinseminare besuchen, eine Picknick-Kiste oder ein Privates Dinner bestellen. Die entzückende Altstadt von Althofen liegt auf einem Hügel, von dem aus man das ganze Krappfeld überblicken kann. In Kappel am Krappfeld folgt man dem Weg nach Gölsach, der einen flugs wieder nach Klein St. Paul, den Startpunkt der schönen Tour bringt. Jetzt ist endlich Zeit für ein kühles Bierchen und gemütliches Abendessen beim Dorfwirt, bei dem man die Eindrücke der schönen Landpartie Revue passieren lassen kann.
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Lage & Anreise
Die Urlaubsdestination Nassfeld-Pressegger See liegt in Kärnten / Österreich direkt an der Grenze zu Italien.

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