Poludnig (1.999 m)
Präsentieren sich die Karnischen Alpen im Westen schroff und felsig, so gehen sie es weiter im Osten, beispielsweise im Bereich des Unteren Gailtales, etwas gemütlicher an.
Einen schönen Einblick in diesen Abschnitt bietet die Überschreitung des markanten Poludnig-Gipfels - verbunden mit dem gleichzeitigen Besuch von drei sehenswerten (weil in dieser Form seltenen) Almdörfern an. Zünftige Brettljause und Käsekauf inklusive.
Die drei „Karnischen Almdörfer“, die sie heute besuchen werden, sind „uralt“. So wird die Egger Alm bereits seit 1865 bewirtschaftet. 1875 besuchte sie der landwirtschaftliche Wanderlehrer Cosmas Schütz und hielt auch einige Missstände fest, die ihm nicht verborgen blieben:
„Die Egger Alpe repräsentiert sich als ein Dorf von Hütten und Stallungen (circa 60), letztere häufig verfallen, erstere theilweise untermauert, behufs entsprechender Unterbringung von Kurgästen, welche hier die reine Alpenluft zu genießen pflegen. Selbstverständlich fehlt es nicht an Wirtshäusern, es sollen deren fünf vorhanden sein. Ein Kreuz in der Mitte der Ansiedlung bezeichnet die Betstätte; ringsherum liegt alles in halbhundertjährigem Unrathe. Die unbenutzten, vermoderten Dunghaufen gewähren einen Einblick in die nachlässige Bewirtschaftung, unter welche diese herrliche Alpe zu leiden hat.“
Missstände, die Geschichte sind, und die man heute auf den äußerst gepflegten drei Almen mit ihrer erstklassigen Bausubstanz nicht mehr vorfindet